eHaul
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eHaul - Batteriewechsel für emissionsfreien Güterfernverkehr

Vollautomatisierte Batteriewechselstation für 40t-eLKWs für ein elektrisch betriebenes Routennetz zwischen Berlin, Brandenburg und Dresden.

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Der Straßengüterfernverkehr zählt zu den größten Emittenten im Verkehrssektor – und gleichzeitig zu dessen dynamischstem Wachstumstreiber. Aufgrund der enormen Fahrleistungen einzelner Fahrzeuge versprechen CO₂-Einsparungen in diesem Bereich besonders hohe absolute Wirkungen, selbst bei nur geringer Flottendurchdringung. Das unterstützte Forschungsprojekt eHaul  setzt genau hier an.

Ziel ist die Entwicklung und prototypische Umsetzung eines innovativen Batteriewechselkonzepts zur Dekarbonisierung des Langstreckenverkehrs mit 40-Tonnen-eLKW – kombiniert mit der Bereitstellung netzdienlicher Leistungen im Stromsystem.

In einem interdisziplinären Verbund arbeiten Partner aus Fahrzeugtechnik, Logistik, Energieversorgung, Software- und Systemintegration sowie Wissenschaft zusammen, um eine vollautomatisierte Batteriewechselstation zu realisieren.

Diese soll als Grundlage für ein elektrisch betriebenes Routennetz zwischen Berlin, Brandenburg und Dresden dienen. Im Rahmen eines mehrmonatigen Praxistests mit zwei elektrischen Sattelzugmaschinen wird das Konzept im realen Logistikbetrieb auf Herz und Nieren geprüft. Parallel wird ein tragfähiges Geschäftsmodell für den wirtschaftlichen Betrieb der Wechselstationen entwickelt – inklusive der Integration von Netzdienstleistungen zur Unterstützung der Energiewende.

Das Alleinstellungsmerkmal des Projekts liegt im Dual-Use-Ansatz der Batterien: Neben dem Einsatz im Güterverkehr ermöglichen sie durch intelligente Einbindung in das Energiesystem auch eine Stabilisierung der Stromnetze. Dank hoher Stationsauslastung, großer Fahrleistungen im Schwerlastverkehr und zunehmender Skaleneffekte bei Elektromobilitätskomponenten – insbesondere Batterien – ist das Konzept technisch bereits in 2025 realisierbar und auch wirtschaftlich vielversprechend. Damit hebt sich der Batteriewechselansatz deutlich von anderen emissionsfreien Technologien im Straßengüterfernverkehr ab.

Die Betreuung der (verlängerten) Praxisphase erfolgt durch die TU Berlin im Rahmen des UniSwapHD-Forschungsprojekts und unter Begleitung zahlreicher Partner aus dem eHaul-Projekt. Auch für die Zeit danach gibt es bereits konkrete Perspektiven, die Batteriewechseltechnologie für schwere Nutzfahrzeuge weiter voranzutreiben. Neben der Erarbeitung eines Standardisierungskonzepts steht dabei insbesondere der Markthochlauf im Fokus – getragen durch die im Jahr 2024 gegründete eHaul GmbH, die den Transfer in industrielle Anwendung und Serienumsetzung koordiniert.

Projektpartner: TU Berlin, Bosch, Fraunhofer IVI, IBAR-Systemtechnik, REINERT Logistik, Unitax Pharmalogistik